Chaos mit System

6/24/2011

 
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Tägliche Katastrophenmeldungen lassen uns glauben, wir wüssten, wie nahe wir am Abgrund stehen. Atomkraftwerke, Klimakatastrophe, Terrorismus, Wirtschaftskrise begegnen uns täglich im Gruselkabinett der Tagesschau. Doch die wirkliche Bedrohung liegt in den Details, ist schleichend und bleibt unserer bewussten Wahrnehmung bisher verborgen: Unsere Zivilisation befindet sich, so beschreibt dieses Buch, in einem rasanten und immer schneller werdenden Niedergang. Am Ende des Abstiegs wird der unumkehrbare Zusammenbruch der Strukturen unseres Zusammenlebens stehen.

Obwohl wir bei den Errungenschaften eines jahrtausendelangen Strebens eigentlich erst am Anfang stehen, sind wir mit unserem Latein längst am Ende. Individualismus, Verlogenheit, Überforderung, Virtualität, Orientierungslosigkeit, Entmündigung und Rücksichtslosigkeit der Individuen sägen wie schwindende Fähigkeiten und Moral der Eliten am Ast, auf dem wir sitzen. Im Zeichen der Globalisierung und der Unkontrollierbarkeit des Wissens gewinnen diese einzelnen Aspekte eine fatale Dynamik.

„Chaos mit System“ versucht mit Beispielen aus dem Alltag und neuen Blickwinkeln, den Schleier beiseitezuziehen, der uns daran hindert, das Dilemma wahrzunehmen. Es gibt dabei weniger Antworten, als dass es wichtige Fragen neu stellt - manchmal sachlich, manchmal polemisch, manchmal auch schmunzelnd. Für den Leser eröffnen sich völlig neue Blicke auf Alltägliches, auf den Albtraum der hinter dem schönen Schein lauert. Im besten Falle hilft uns das Buch, doch noch die Kurve zu kriegen, im schlechtesten ist es ein rasanter Ausblick auf die gemeinsame Fahrt in den Abgrund.



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